[gewupb] Soziale Lage der Studierenden NRW

"Dr. Jörg Schroeder" jschroed at mail.upb.de
Thu Aug 14 10:25:46 CEST 2014


Liebe KollegInnen,

die Studentenwerke und das MIWF präsentierten den sozialen Lagebericht. 
Fazit: «Die finanzielle Belastung der Studierenden - und damit häufig 
ihrer Eltern - ist enorm.»

*In NRW fehlen 5000 Wohnplätze für Studierende
*
Bezahlbare Studentenbuden sind Mangelware - oft bleibt nur «Hotel
Mama». Eher «uncool», aber günstig leben die meisten Studierenden in
NRW. Ihr Alltag zwischen BAföG, Mensa, Studentenjob und notorisch
knapper Kasse spiegelt sich im Bericht der Studentenwerke.

Düsseldorf (dpa/lnw) - Zu wenig Studentenbuden, aber stabile Mieten
in den Wohnheimen, steigende Sozialbeiträge, aber günstige
Mensa-Essen - die Jahresbilanz 2013 der zwölf nordrhein-westfälischen
Studentenwerke hat Licht und Schatten. Ihre Vertreter stellten am
Mittwoch in Düsseldorf gemeinsam mit NRW-Wissenschaftsministerin
Svenja Schulze (SPD) die wichtigsten Punkte für Studierende vor:

WOHNPLÄTZE: In NRW fehlen den Angaben zufolge rund 5000 Wohnplätze
für Studierende. Im vergangenen Jahr gab es gut 49 500 staatlich
geförderte Plätze - drei Viertel stellten die Studentenwerke. Das
waren zwar 473 Plätze mehr als ein Jahr zuvor. Aber wegen der
gestiegenen Nachfrage des doppelten Abiturjahrgangs sackte die
Versorgungsquote ab: Nur noch 9,2 Prozent aller Studenten könnten
einen Wohnplatz bekommen - nach 9,8 Prozent im Vorjahr.

HOTEL MAMA: 28 Prozent der Studierenden in NRW - und damit die größteEinzelgruppe - wohnen preisgünstig bei den Eltern. Eigentlich wollen
das aber nur 6 Prozent. Jeweils ein Fünftel lebt in einer
Wohngemeinschaft, mit einem Partner oder allein zur Miete.

ENGPÄSSE: Auch in den nächsten fünf Jahren werden preiswerte
Studentenbuden laut Prognose der Studentenwerke in den attraktiven
Universitätsstädten Mangelware bleiben. Besonders angespannt war die
Situation im vergangenen Herbst in Aachen, Köln, Münster, Siegen und
Paderborn. «In Münster verbrachte ein Student sogar einen Tag und
eine Nacht im Schaufenster eines Kaufhauses, um seinem Protest
Ausdruck zu verleihen», heißt es im Bericht.

ENTSPANNUNG: Zusätzliche Plätze der Studentenwerke linderten die
Wohnungsnot in Düsseldorf, Bielefeld und Dortmund. 400 zusätzliche
Plätze in der beliebten Universitätsstadt Münster reichten hingegen
nicht. In Planung sind neue Plätze in Aachen, Jülich, Lippstadt und
Siegen.

MIETEN: Die durchschnittliche monatliche Warmmiete der Studentenwerke
lag mit 230 Euro nur 6 Euro über dem Vorjahresschnitt und vielerorts
unter dem Mietpreisniveau des privaten Wohnungsmarkts.

MENSA: Ein Mensa-Essen kostete zwischen 1,80 und 5,90 Euro und damit
an der Obergrenze 30 Cent mehr als 2012. Insgesamt gaben die 210
Mensen, Cafeterien und Bistros 18,7 Millionen Essen aus. Damit
verschlang der doppelte Abiturjahrgang 700 000 Portionen mehr als
2012 verkauft worden waren.

FINANZIERUNG: 85 Prozent der Studierenden in NRW werden von ihren
Eltern unterstützt - durchschnittlich mit 474 Euro im Monat. Mehr als
zwei Drittel jobben neben dem Studium und tragen im Durchschnitt 362
Euro zu ihrem Lebensunterhalt bei.

BAföG: Fast jeder fünfte Studierende in NRW erhält Leistungen nach
dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) - im Schnitt 431 Euro
im Monat. Der Höchstsatz liegt derzeit bei 670 Euro und soll zum
Wintersemester 2016/17 auf 735 Euro steigen. In NRW wurden insgesamt
über 500 Millionen Euro ausgezahlt. Über 130 000 Anträge wurden
gestellt und durchschnittlich fast 89 000 Studierende pro Monat
gefördert.

BÜROKRATIE: Der monatelange Antragsstau, den Studierende im
vergangenen Jahr beim BAföG beklagt hatten, ist nach Angaben der
Studentenwerke weitgehend aufgelöst. Dafür habe das Land seine Mittel
für die BAföG-Ämter um 25 Prozent auf 19 Millionen Euro erhöht,
berichtete die Ministerin. So konnten die mit 27 zusätzlichen Stellen
aufgerüstet werden.

SOZIALBEITRÄGE: Die Sozialbeiträge der Studierenden an die
Studentenwerke sind in den vergangenen Jahren stetig gestiegen.
Derzeit liegen sie im Schnitt bei 78 Euro pro Semester, zum nächsten
Wintersemester werden es 79 Euro sein. «Die finanzielle Belastung der
Studierenden - und damit häufig ihrer Eltern - ist enorm», heißt es
im Bericht. Zusätzlich seien bis zu 15 Euro an den AStA zu zahlen und
bis zu 155 Euro für ein Semesterticket für Bus und Bahn.

DOPPELTER ABITURJAHRGANG: Der doppelte Abiturjahrgang ließ die
Studierendenzahl im Wintersemester 2013/14 auf die Rekordzahl von
rund 539 000 ansteigen - 6,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. «Die
Hochschulen haben die Herausforderungen hervorragend bewältigt»,
bilanzierte die Ministerin.

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Mit besten Grüßen,
Jörg Schroeder
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Dr. Jörg Schroeder

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